„Ca. die Hälfte meiner Suchtpatienten entstammt Suchtfamilien. Besonders diese Kinder brauchen gute Beziehungserfahrungen, damit sie unter ihren schwierigen Bedingungen gesünder groß werden. Kunst für diese Kinder ist Sprache und Gehaltenwerden zugleich.“ Angelika Schulz, Dipl.-Sozialarbeiterin, Sozial- und Gruppentherapeutin
Unser wichtigstes Projekt – das „Mobile Theater“
Aufführungen für Kinder, Jugendliche und Senioren – mit dem „Mobilen Theater“ geht „Kunst gegen Sucht e.V.“ neue Wege in der Suchtprävention. Ausführliche Informationen finden Sie hier.
Es ist soweit: die erste Filmproduktion unseres Vereins ist fertiggestellt. Der Film heißt „Auf meinen Schultern“, ist ein Beitrag zur Suchtprävention, soll aber auch Nichtbetroffene informieren. Thematisiert werden Erfahrungen von Jugendlichen aus Suchtfamilien. Entstanden ist ein beeindruckendes Dokument, in dem betroffene Jugendliche Einblick geben in ihre ganz persönliche (Sucht)-Geschichte. Dabei sind die Mitwirkenden nicht als Realfilmfiguren zu sehen, sondern als animierte Zeichentrickfiguren. Ein Konzept, das einerseits Persönlichkeitsrechte schützt und andererseits dem Film einen besonderen ästhetischen Reiz verleiht.
Die Premiere von „Auf meinen Schultern“ findet im Oktober 2016 im Düsseldorfer Kino „Black Box“ statt. Danach wird der Film vor allem an Schulen, aber auch in Jugendzentren und vergleichbaren Einrichtungen aufgeführt. Um das Thema zu vertiefen, gibt es im Anschluss an jede Filmvorführung eine Gesprächsplattform, an der auch Therapeuten und Suchtexperten teilnehmen.
Einen kurzen Ausschnitt sehen Sie hier:
Ziele des Projektes:
Eröffnung eines Dialogs mit Jugendlichen über Sucht und Suchtfamilien im Sinne der Suchtprävention
Verhindern der Stigmatisierung von betroffenen Jugendlichen
Aufzeigen von Wegen aus Krisensituationen
Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken von Suchtmitteln
Information über Hilfsangebote
Erste Resonanz:
Bei einer Vorabaufführung bei Mitarbeitern/innen der Düsseldorfer Drogenberatungsstelle „komm-pass“ wurde der Film positiv beurteilt.
Filmdaten Titel: Auf meinen Schultern Erscheinungsjahr: 2016 Länge: ca. 15 Minuten Regie: Marlin de Haan Animation: Parisa Karimi Ton: Gerald Schauder Produktion und Vertrieb: Kunst gegen Sucht e.V.
Für acht- bis zwölfjährige Kinder: „Annas Geburtstag“
Ziele des Projektes:
Eröffnung eines Dialogs über die Probleme von Kindern aus Suchtfamilien
Verhindern der Stigmatisierung von betroffenen Kindern
Aufzeigen von Wegen aus Krisensituationen
altersgerechte Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken von Suchtmitteln
Zielgruppe:
Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren, Eltern und Pädagogen
Dauer: 45 Minuten (eine Unterrichtsstunde)
Vorgehensweise:
Die Kinder bekommen auf einfühlsame und zugleich eindringliche Weise von einem professionellen Schauspieler die Geschichte von Anna vorgelesen, einem Mädchen, das mit ihrer suchtkranken Mutter und ihrem noch im Säuglingsalter befindlichen Bruder zusammenlebt. Beschrieben wird, mit welchen Schwierigkeiten das Mädchen im Alltag fertig werden muss. Wenn die Geschichte ihren traurigen Höhepunkt erreicht (die Mutter vergisst den Geburtstag des Mädchens) und sich Anna Hilfe suchend an ihre Nachbarin wendet, endet der Vortrag des Schauspielers. Die Kinder erhalten nun Informationen über das Thema „Co-Abhängigkeit“ und werden gebeten, eigene Ideen äußern, wie Anna ihre Situation meistern könnte. Anschließend werden die Vorschläge diskutiert und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Locations:
Das Projekt wird an Schulen in enger Kooperation mit den zuständigen Lehrerinnen und Lehrern bzw. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern durchgeführt. „Über die Bühne gehen“ soll das Projekt an einem Ort, der den Schülerinnen und Schülern vertraut ist: dem Klassenraum.
Beginn des Projektes:
Das Projekt startet an einer Düsseldorfer Schule im Rahmen der „Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien“, die auf Initiative von „Nacoa Deutschland“ (Berlin), „Kunst gegen Sucht e.V.“ (Düsseldorf) und „Such(t)- und Wendepunkt e.V.“ (Hamburg) vom 8. bis zum 14. Februar 2015 stattfindet. Anschließend soll das Projekt an weiteren Schulen realisiert werden.
Im Rahmen des schulischen Kunstunterrichts sollen sich Schüler kreativ mit dem Thema Sucht auseinander setzten. Sie erstellen zum Beispiel Zeichnungen, Collagen und Plakate. Dies wurde bis jetzt an Düsseldorfer Schulen (Görres-Gymnasium und an der Lore-Lorentz-Schule) initiiert.
Dies war ein Projekt der Diakonie Düsseldorf, das unser Verein finanziell unterstützt hat. Ziel des Projektes war, in einer „freundlichen“ Umgebung einen Dialog zwischen suchtkranken Eltern und ihren Kindern zu ermöglichen. Bei diesem Wochenende auf einem Bauernhof erfolgte die Betreuung durch zwei Suchttherapeuten.
Kunst gegen Sucht e.V . Frau Daria Piatkowski Brückenstraße 19 40221 Düsseldorf Liebe Frau Piatkowski, Sie hatten ja schon in unserem Magazin lesen können, dass wir dank der Spende von „Kunst gegen Sucht“ ein Familienseminar für Kinder suchtkranker Eltern durchführen konnten, das den Kindern richtig gut getan hat. Mit Ihrer Hilfe hat das Familienseminar in einer schönen, grün gelegenen Unterkunft im Bergischen Land stattgefunden, über ein ganzes Wochenende. Schnitzeljagd, Grillabend, Toben auf der Wiese – all das stand ebenso auf dem Seminarplan wie verschiedene Therapie-Elemente. Die Kinder, die mit beim Familienseminar waren, haben jeweils einen suchtkranken Elternteil, der inzwischen abstinent lebt. Ich habe die Familien bei ihrem Seminar kurz besucht, um den Beitrag für unser Magazin zu schreiben. Selbst bin ich ja nicht vom Fach der Suchttherapeuten, deshalb fiel mir als Außenstehender vor allem auf – dass mir nichts auffiel. Vielleicht hatte ich erwartet, die Eltern würden irgendeinem Klischee von „Trinkern“ entsprechen. Vielleicht hatte ich an den Kindern Anzeichen von Verwahrlosung erwartet. Fehlanzeige. Alle Familien wirkten „ganz normal“. Alles sahen gepflegt aus, die Kinder waren höflich zu mir. Für Menschen, die sich mit dem Thema Sucht beschäftigen, ist diese Feststellung natürlich nicht überraschend: Sucht und das damit verbundene Leid sind keine Probleme gesellschaftlicher Randgruppen und Außenseiter. Sie können sich auch hinter der harmlosesten Fassade verbergen, in Familien, die man sich leichter in einem Werbespot für Versicherungen als auf einem suchttherapeutischen Seminar vorstellen kann. Ich hatte den Eindruck, dass die Kinder sich in der Umgebung und mit ihrer Betreuung sehr wohl und sicher fühlten. Die Therapeuten erklärten mir, beim Familien-Seminar sei es wichtig, dass Kinder und Eltern auch zusammen Freizeit erleben, damit die Eltern sich in ihrer Elternrolle stärken und die Kinder üben, einfach Kind zu sein. Dank der Spende von „Kunst gegen Sucht“ konnte für die Kinder eigens eine freizeitpädagogische Fachkraft mitkommen. Den jungen Pädagogen, der sonst bei uns in der Jugendhilfe arbeitet, fanden die Kinder klasse. Er hat mit ihnen zum Beispiel den Grillabend vorbereitet – als Überraschung für die Eltern. Die Kinder hatten viel Spaß dabei und waren ganz stolz auf ihr Grill-Menü. Für die Tischdekoration pflückten sie Blumen und Blätter auf den Wiesen rings ums Haus. Auch im Namen unserer Therapeuten, die sehr froh sind über den Verlauf und die Ergebnisse des Seminars, möchte ich Ihnen noch einmal herzlich danken. Vor allem aber danke ich Ihnen im Namen der Kinder. Herzliche Grüße und einen schönen, erholsamen Sommer für Sie! Ihre Susanne Schwendtke Öffentlichkeitsarbeit Diakonie in Düsseldorf