Mobiles Theater für Seniorinnen und Senioren – Das Projekt „Sucht im Alter“

Premiere für „Was ist los, Alter?“

Mit der dritten Produktion leistet das „Mobile Theater“ nun auch einen wichtigen Beitrag zur Suchtprävention für Seniorinnen und Senioren. Am 21. November 2014 erlebte das Stück„Was ist los, Alter?“ seine erfolgreiche Premiere im Düsseldorfer Theater-Museum.

Noch immer tabu – das Thema „Sucht im Alter“

Die demografische Entwicklung führt in den kommenden Jahren dazu, dass die Gesellschaftspyramide auf dem Kopf stehen wird. In der Bevölkerung wird es deutlich mehr ältere als jüngere Menschen geben.

Auf dem Gebiet der Suchtprävention stellen sich damit völlig neue Herausforderungen.  Die Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung geht davon aus, dass etwa 400.000 Menschen über 60 Jahre von Alkoholproblemen betroffen sind. Und eine Studie des Bundesministeriums für Gesundheit hat ergeben, dass man bei etwa 14 Prozent der Menschen, die von ambulanten Pflegediensten oder in stationären Einrichtungen betreut werden, von Alkohol- und/oder Medikamentenmissbrauch ausgehen muss. Leider wird dieses Problem gegenwärtig nicht ausreichend wahrgenommen. Häufig verfügen Ärzte, Pflegepersonal oder Mitarbeiter aus anderen sozialen Berufen noch nicht über eine fachspezifische Ausbildung, um Alkoholismus bei der Generation 60+ überhaupt zu erkennen. Die entsprechende Symptome werden oft auf Demenz zurückgeführt und auf Basis einer solchen Fehldiagnose  gar nicht oder völlig falsch behandelt. So gerät man in einen Teufelskreis: die unerkannte Sucht verstärkt nicht nur alte, sondern schafft zudem zahlreiche neue Probleme. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, gehört zu den wichtigsten Zielen des Düsseldorfer Vereins „Kunst gegen Sucht e.V.“ Dabei soll keineswegs ein „kontrollierter“ Genuss verteufelt werden – vielmehr soll durch Aufklärung und Information über die Risiken verhindert werden, dass der Genuss zu Einschränkung vieler Lebensqualitäten führt.

Angesichts der rapide steigenden Zahl älterer Menschen, die an Abhängigkeitserkrankungen leiden, sind völlig neue Wege in der Suchtprävention erforderlich. Hier will der Verein „Kunst gegen Sucht e.V.“ mit dem Stück „Was ist los, Alter?“ des Mobilen Theaters ein deutliches Zeichen setzen.